Colin Powell

* 05.04.1937 in New York City
† 18.10.2021 in Bethesda

Angelegt am 18.10.2021
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Über den Trauerfall (8)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Colin Powell, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Colin Luther Powell

18.10.2021 um 19:24 Uhr von Redaktion

Colin Luther Powell (* 5. April 1937 in New York City; † 18. Oktober 2021 in Bethesda, Maryland) war ein Vier-Sterne-General der US Army und Politiker. Von 1987 bis 1989 war er Nationaler Sicherheitsberater und anschließend von 1989 bis 1993 Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff. Nach seiner Pensionierung ging er in die Politik und war in der ersten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush (2001–2005) Außenminister der Vereinigten Staaten. Von 1995 bis Januar 2021 war er Mitglied der Republikanischen Partei.

Jugend

18.10.2021 um 19:23 Uhr von Redaktion

Colin Powell war das jüngere von zwei Kindern von Maud Ariel McKoy und Luther Powell, einem Immigrantenpaar aus Jamaika. Sein Vater war Lagerarbeiter, seine Mutter war Näherin in einer Textilfabrik. Er wuchs in New York in einem afroamerikanisch dominierten Stadtviertel, der Bronx, auf. Powell besuchte öffentliche Schulen und studierte an der City University in New York Geologie. Danach meldete er sich zum Reserve Officer Training Corps und absolvierte als Soldat den Masterstudiengang in Betriebswirtschaftslehre an der George Washington University.

Militärische Laufbahn

18.10.2021 um 19:23 Uhr von Redaktion

Seine Ausbildung zum Offizier schloss er 1958 ab und wurde First Lieutenant bei der US Army. 1962 heiratete er Alma V. Johnson. Das Paar hat drei Kinder. Zunächst bei der 3. US-Panzerdivision in Gelnhausen, Westdeutschland, wurde er 1962/63 im Vietnamkrieg eingesetzt und dabei verwundet. 1963 bekam er die Auszeichnung Purple Heart. 1968 kehrte er nach Vietnam zurück und befehligte als stellvertretender Kommandeur ein Bataillon der Infanterie.

 

1972 wurde er nach Washington versetzt. Ab 1977 arbeitete er im Büro des Verteidigungsministers. Von 1979 bis 1981 diente er als Senior Military Assistant von Verteidigungsminister Harold Brown und von 1983 bis 1986 war er als Militärberater für das Verteidigungsministerium unter Caspar Weinberger tätig. 1986 wurde Colin Powell zum Lieutenant General befördert. Er bekam das Kommando über das V. US-Armeekorps in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Funktion hatte er bis 1987 inne. Im Januar 1987 wurde er als erster schwarzer US-Amerikaner zunächst stellvertretender US-Sicherheitsberater des Weißen Hauses. Nachdem der bisherige Nationale Sicherheitsberater Frank Carlucci zum Verteidigungsminister ernannt wurde, bestimmte US-Präsident Ronald Reagan am 5. November 1987 Powell zu dessen Nachfolger.

 

In diesem Amt wirkte er an den Abrüstungsverhandlungen mit der Sowjetunion mit. In dieser Zeit wurde er auch zum General befördert. Anfang 1989 übernahm er unter Präsident George Bush das Kommando über die gesamten Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten. Im August 1989 wurde er vom Präsidenten zum Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs des Generalstabs (Chairman of the Joint Chiefs of Staff kurz CJCS) berufen. Colin Powell war nicht nur der erste Afroamerikaner in dieser Position, sondern auch der erste CJCS, der das Reserve Officer Training Corps durchlaufen hatte. Im gleichen Jahr unterstützte er die US-Invasion in Panama und beteiligte sich 1990 an den Vorbereitungen zum Golfkrieg (Desert Storm). 1993 zog er sich ins Privatleben zurück.

 

1997 gründete er die Hilfsorganisation America’s Promise – The Alliance for Youth für sozialschwache Kinder in den USA.

Politische Karriere

18.10.2021 um 19:22 Uhr von Redaktion

Am 16. Dezember 2000 gab der gewählte Präsident George W. Bush bekannt, Colin Powell zum neuen Außenminister ernennen zu wollen; seine Berufung erfolgte dann im Januar 2001. Der als gemäßigt geltende Powell wurde im Kabinett der Bush-Regierung als Gegenspieler des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld gesehen. Im Sommer 2002 kam es zu offenen Differenzen in der Irak-Frage. Letztlich unterstützte Powell jedoch den US-Angriff auf den Irak im März 2003. Am 5. Februar 2003 folgte Powells denkwürdiger Auftritt vor dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen. Powell plädierte für den Sturz Saddam Husseins, da dieser im Besitz von Massenvernichtungswaffen sei. Im September 2005 bedauerte Powell in einem ABC-Fernsehinterview diese Rede, in der er den Weltsicherheitsrat mit später als falsch erkannten Tatsachenbehauptungen von der Notwendigkeit des Irak-Kriegs zu überzeugen suchte, und bezeichnete sie als einen „Schandfleck“ in seiner Karriere.

 

 

Colin Powell bei der Verleihung des Ellis Island Family Heritage Awards

Auch bezüglich der Nachkriegsordnung des Irak gab es massive Differenzen zwischen dem State Department unter Colin Powell und dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten unter Donald Rumsfeld. Colin Powell verkündete, sich nach der ersten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush aus dem politischen Leben zurückzuziehen und für eine zweite Amtszeit als Außenminister nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Dies wurde als Indiz für einen Machtzuwachs seines Hauptkontrahenten Donald Rumsfeld und eine Stärkung der Hardliner in der US-Regierung gewertet.

 

Am 15. November 2004, knapp zwei Wochen nach den US-Präsidentschaftswahlen 2004, reichte Colin Powell tatsächlich seinen Rücktritt vom Posten des Außenministers ein. Regierungen in aller Welt bedauerten Powells Rücktritt, da dieser als moderate Figur innerhalb der Bush-Regierung galt. Sein Amt übernahm am 28. Januar 2005 die bisherige Beraterin für nationale Sicherheit, Condoleezza Rice.

Karriere nach dem Staatsdienst

18.10.2021 um 19:21 Uhr von Redaktion

Im Juli 2005 stieg Powell als Partner bei der kalifornischen Beteiligungsgesellschaft Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) ein, einer der bekanntesten Risikokapital-Firmen, die beispielsweise den Aufstieg der Internetfirmen Google und Amazon.com mitfinanziert hatte.

 

Am 19. Oktober 2008 erklärte Powell in der Fernsehsendung Meet the Press, dass er im Präsidentschaftswahlkampf 2008 den Demokraten Barack Obama unterstützen werde.Er kritisierte bei dieser Gelegenheit auch den Rechtsruck der Republikanischen Partei unter ihrem Kandidaten John McCain. Im Vorfeld des Präsidentschaftswahlkampfes 2012 unterstützte er erneut Obama. Nach dessen Wiederwahl kritisierte er die Republikanische Partei erneut.

 

Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 trat er aus der Republikanischen Partei aus.

 

Powell litt an einem multiplen Myelom und einer in der Folge eingeschränkten Immunabwehr. Am 18. Oktober 2021 starb Powell im Walter-Reed-Militärkrankenhaus, nachdem er zuvor an COVID-19 erkrankt war. Wie seine Angehörigen auf Facebook mitteilten, war Powell vollständig gegen das Virus geimpft.

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