Maria Minn

Maria Minn

geb. Karges
* 26.01.1931
† 03.07.2010 in Trier
Erstellt von Saarbrücker Zeitung
Angelegt am 03.07.2010
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Kondolenzen (3)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Von Jan Coghe, Leuven (Belgien)

22.08.2010 um 22:51 Uhr
Liebe Familie Minn, Ich habe den Text von Herrn Klemens Minn gelesen. Ich kann diesem Text nur beistimmen. Ihre Mutter, Großmutter, die "Seniorchefin", war eine großartige Frau. Seit 15 Jahren bin ich mir meiner Mutter und Schwester "Hotelgast" in Kostermühle. Aber eigentlich fühlten wir uns mehr als nur "Hotelgast". Irgendwie fühlten wir uns mit der Familie und der "Seniorchefin" befreundet. So oft haben wir mit ihr geredet. Über Politik, die Gesellschaft, die Familie, die Probleme des Lebens. So oft hatte ich den eindruck, dass diese Gespräche auch ihr gut taten. Ich bin ja Priester... und habe wirklich volles Verständnis für alles, was das Leben mit sich bringt. Darüber konnten wir gut miteinander sprechen. Dieses Jahr waren wir wieder da. Die "Seniorchefin" war leider nicht da. Im Vorjahr (2009) hatten wir uns noch verabschiedet : "Bis nächstes Jahr." Leider konnten wir uns nicht mehr auf dieselbe Weise treffen. Wir haben zusammen den Friedhof besucht. Am Grab der Frau Maria und Regina gebetet. Ich wünsche Ihnen wirklich alles Gute ! Liebe Grüße Jan (und Familie)

Kondolenz

Von Minn Klemens, Hattersheim

07.07.2010 um 11:49 Uhr
In tiefer Trauer nehmen wir heute Abschied von unserer Mutter Maria Minn geb. Karges. Von Außen Aufgezwungenes prägte Ihre beinahe achtzig Lebensjahre. Mit Ihrem Lebensmut und Ihrer Energie schaffte sie es aber immer, dem Schicksal eine gute Wendung zu geben. Ihre Kindheit fiel in eine von politischen und gesellschaftlichen Verirrungen geprägte Zeit. Ihr Vater verstarb in Ihrer frühen Jugend. Sie übernahm daraufhin Verantwortung für Ihre Familie. Bis heute hielten die Bindungen zur Familie Wagner, die Sie in der schweren Zeit unterstützten. Der damalige Pastor Müller legte einen festen Sockel für Ihren christlichen Glauben und Ihre daraufaufbauende Lebensprinzipien. Soldaten statt Lehrer und Luftschutzbunker statt Klassenzimmer hinderten Sie nicht, sich ein umfangreiches Wissen und viele unterschiedliche Fertigkeiten anzueignen. Der zweijährige Aufenthalt bei Familie Benzschawel in Oberweis Anfang der fünfziger Jahre war für Sie eine schöne, bleibende Erfahrung. Sie fand es immer bemerkenswert, dass später Ihre beiden Schwestern Lisbeth und Marga und Ihr Bruder Franz in der Eifel Ihr Glück fanden - Offensichtlich war die Bindung meiner Mutter nach Ockfen aber stärker. Sie strebte nach Unabhängigkeit und hielt die Zügel fest in der Hand. Sie verlässt das Elternhaus in der Wallstraße, in dem Ihr Bruder Rudolf seine Familie gründete. Sie heiratete 1954 unseren Vater Klemens, gemeinsam bewohnte man ein kleines Kämmerchen in der Mühle an der Saar. Die darauffolgenden Jahre mit meiner Geburt und der meiner leider im vorigen Jahr plötzlich verstorbenen Schwester Regina waren ein vielversprechender Start. Ich kann mich noch daran erinnern, wie Ende der fünfziger Jahre tagelang um den Kauf des ersten 15-PS-Güldner verhandelt wurde. Es ging aufwärts. Doch bald musste die Mühle geschlossen werden. Der Tod der Schwiegereltern waren die nächsten Schicksalsschläge, die überwunden werden mussten. Meine Schwester Maria wurde geboren. Neben dem Haushalt waren die Kühe zu melken, die Schweine zu füttern, Kartoffeln und Rüben wurden gesetzt, gehackt und geerntet, im Sommer musste Heu gemacht werden, das Stroh in die Scheuer, die Weinreben mussten geschnitten, gebunden und aufgebunden, Unkraut entfernt und Trauben gelesen werden und da war noch Ihr ganzer Stolz - der große Garten. Alles was wuchs, wurde irgendwie verwertet - entweder direkt oder eben eingeweckt für den Winter. Nie hörte man meine Mutter klagen. Sie schaffte all die Aufgaben mit einem Lächeln. Mit Ihrem unermüdlichen Einsatz wurden Landwirtschaft, Vieh und Wein zur Haupteinnahmequelle, aber die Weinjahre waren schlecht - der Fassweinpreis fiel. 1964 dann ein Lichtblick - sehr schöne Trauben nährten die Hoffnung auf einen guten Wein. Im Winter wurde unser Bruder Otto geboren. Die Flaschenweine fanden guten Zuspruch und zufriedene Kunden. In Erinnerung ist uns Ihr zufrieden strahlendes Gesicht geblieben, wenn nach unserer jährlichen Hausschlachtung das Fleisch in der Truhe und die Wurst in der Dose waren. Ihr ist es auch zu verdanken, dass eines der Markenzeichen der Klostermühle - das Steinofenbrot - die Veränderungen der Zeiten überstanden hat. Woche für Woche kneten, backen und Krümmel für den Sauerteig der nächsten Woche verwahren. Es ist ihr gelungen, die Kontinuität und das Rezept zu bewahren und weiterzugeben. Auch der von Ihr zubereitete Bomber-Gelee blieb vielen Gästen im Gedächtnis und animierte zum Wiederkommen. Leider verstarb 1967 all zu früh Ihre Mutter Maria - unsere letzte Oma. Aber trotz immer mehr Weinberge - so richtig reichte es nicht. Die Familie startete eine weitere Veränderung - das Haus wurde nach und nach zur Fremdenpension und Weinstube umgebaut. Gerade fertig - mit Stolz eröffnet, die Mutter stand in der Küche und hoffte, dass Forellen, Jägerschnitzel und Schinkenbrote zufriedene Gäste finden - begann die finale Diskussion um den Ausbau der Saar. Eine Diskussion, die sich letztlich über zehn Jahre hinzog und Unsicherheit und Auseinandersetzungen mit sich brachten. Umso mehr freute Sie sich, dass nach Jahren des Zweifels und der Ungewissheit nach Neubau und Neueröffnung mehr Gäste als zuvor kamen und immer wieder kommen. Sie war weiterhin der gute Geist und die helfende Hand in Haus und Hof. Sie war glücklich, wenn die Gäste entspannt mit einigen Flaschen Wein im Kofferraum zufrieden die Heimreise angetreten haben. Sie war stolz, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Im Hintergrund und ohne viele Worte plante und steuerte sie mit der Ihr eigenen Art und die meisten Vorhaben wurden über kurz oder lang realisiert. Ihre 40-Stundenwoche endete meist bereits mittwochs, denn Sie war immer für alle da, 7*24 Stunden. Urlaub gab es selten, und wenn, dann war das eher eine Bildungsreise in Sachen Wein und Gastronomie. Bei der goldenen Hochzeit in 2004 konnte Sie auf fünfzig teilweise turbulente und auch glückliche Ehejahre zurückblicken. Liebe Mutter, wir Danken Dir dafür, dass Du uns durch Deinen Einsatz und Arbeit bessere Startchancen gegeben hast, als Du Sie hattest. Dein Handeln macht uns Mut bei erforderlichen Veränderungen die Chancen zu begreifen und aktiv zu nutzen. Wir hoffen und glauben, dass es so sein wird und wünschen Dir: Ruhe in Frieden. Wir werden Dich für immer in Erinnerung behalten. Klemens Minn

Kondolenz

Von Gabriele Hohenbild, Berlin

06.07.2010 um 14:29 Uhr
Lieber Klemens und Familie! Mein herzliches Beileid zum Tode deiner Mutter möchte ich dir und deinen Angehörigen sagen. Ich erinnere mich gerne daran, dass - bei unserem letzten Klassentreffen bei dir in Ockfen - sich deine Mutter zu dir an den Tisch setzte und mit uns in der Runde war. Ich wünsche euch allen viel Kraft und Trost in den ersten Tagen und Monaten des Abschieds, alles Liebe Gaby Hohenbild