Kondolenzen (5)
Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.
Kondolenz
Sadako Sasakis Geschichte erzählt von ihrer Katze
03.09.2024 um 19:05 Uhr von Deine MamaIch möchte euch die Geschichte meiner Freundin Sadako erzählen.
Sie beginnt an einem sonnigen Morgen im August des Jahres 1945. Wir spielten am Flussufer, aßen Reisbällchen und lagen im Gras. Neben uns zirpten die Grillen, und wir versuchten, einige von ihnen zu fangen. Doch Sadako war noch zu ungeschickt mit ihren kleinen Händen.
Dann kam die riesige schwarze Wolke. Sie brachte Feuer und Hitze und zerstörte alles um uns herum, sodass nichts als graue Asche blieb.
Die Wolke war fast vergessen, als Sadako zehn Jahre später krank wurde. Sie musste ins Krankenhaus. Die Wolke war schuld. Sadako wusste es, doch sie hatte keine Angst. Ihr Bruder erzählte ihr eine alte Legende:
„Wenn du 1000 Papierkraniche faltest, hast du einen Wunsch frei.“
Sadako wünschte sich nichts mehr, als wieder gesund zu werden. Deshalb faltete sie jeden Tag Kraniche. Mit jedem gefalteten Kranich gelang es ihr besser, doch es kostete sie auch viel Kraft. Ihre Familie machte sich deshalb große Sorgen.
Ich lag bei ihr und versuchte, meine Angst um Sadako zu verdrängen.
500 Kraniche hatte sie schon fertig. Sadako hing sie über ihr Bett. Sie waren wunderschön.
Während sie faltete, erzählte ich ihr Geschichten. Dinge, von denen ich wusste, dass Sadako sie lieb hatte.
Deine Mutter wird uns wieder köstlichen grünen Tee zubereiten.
Wir werden durch den Park spazieren und im April den Kirschbäumen beim Blühen zusehen.
Durch den Regen werden wir stapfen und in jede Pfütze springen.
Wir werden zum uralten Tor im Wasser fahren.
Dann werden wir auf dem Rücken eines riesigen Drachens zurück nach Hause kommen.
Doch Sadako kam nicht wieder zurück. Sie ist ganz sanft eingeschlafen und mit den 1000 Kranichen davongeflogen. Ich blieb allein zurück. Ich verstand nicht, warum Sadako sterben musste, obwohl sie so sehr gekämpft hatte.
Dann tat ich all das, was wir noch gemeinsam unternehmen wollten und in Gedanken war Sadako immer bei mir.
Am Ende meiner Reise verstand ich, dass unsere gemeinsame Zeit für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird.
Und nun trage ich Sadakos Geschichte hinaus in die Welt. Ich weiß, Sadako wird in jedem gefalteten Kranich weiterleben.
Kondolenz
Ein wunderschöner Brief an Kasia nach Wenkes Tod
30.04.2021 um 19:15 Uhr von Deine MamaLiebe Kasia,
es ist so schwer in deinem Alter und so, so früh seine Mutter zu verlieren und dann noch so eine tolle Mama.
Du hast drei sehr schwere Jahre mit viel Angst um sie durchgemacht und mit ihr zusammen gekämpft.
Wenke war etwas ganz Besonderes. Allein schon ihr Äußeres – ihre schönen, langen, braunen Haare, ihre schlanke durchtrainierte Figur und immer ein Lachen – toll!!!
Ihre Liebe zur Natur hat sie in ihrem Beruf verwirklicht. Ich habe ihre Freude beim Arbeiten mit Pflanzen und der Erde gespürt. Sie kannte alle Pflanzen mit lateinischem Namen. Bei uns hat sie auch mehrmals den Garten umgestaltet, eine schöne Hecke gesetzt und viele Stauden gepflanzt.
Liebe Kasia, aber das aller, allerwichtigste in ihrem Leben, das warst du. Ich erinnere mich noch gut, wie glücklich Wenke war, als sie mit dir in ihre neue Wohnung in der Bergstraße eingezogen ist. Ihr standet tief umschlungen auf dem Balkon mit Blick auf das Saartal und habt die schöne Aussicht genossen. Dabei habt ihr sicherlich nicht an ein solch tragisches Schicksal gedacht.
Liebe Kaisa,
wir wünschen dir für die Zukunft viel Kraft, und dass du trotz der überwältigenden Trauer nicht die Hoffnung verlierst. Deine Erinnerungen an deine tolle Mama werden dich dein ganzes Leben lang begleiten.
Wir denken an dich
M und E
Kondolenz
Erster Sonntag Dezember 2017
02.12.2019 um 09:01 Uhr von Deine FamilieAm ersten Sonntag im Dezember vor zwei Jahren mussten Wenke und wir alle erfahren, dass ihr nicht noch Monate sondern nur noch Wochen bleiben. Wenke, Kasia, Anke, Jan, Tina, Maria und Josef haben uns an diesem Tag umarmt und zusammen sehr viel geweint. Wir haben uns damals vorgenommen, so viel Zeit wie nur möglich miteinander zu verbringen und so viel wie möglich zu erleben. Wir haben das getan und konnten so bis zu Wenkes Tod am 7. Januar 2018 viele wunderschöne und traurige Erinnerungen sammeln. Sie wird immer in unseren Herzen und Geanken sein. Und wir hoffen, dass wir sie irgendwann wiedersehen
Kondolenz
Brief von Melanie
24.09.2019 um 17:50 Uhr von Maria LorsonBrief vorgelesen von ihrer Freundin Melanie an Wenkes Trauerfeier am 19. Januar 2018
Liebe Familie, liebe Freunde,
Manche von euch haben Wenke ein ganzes Leben lang begleitet. Andere nur ein Stück davon, so wie ich.
Wenke und ihr Schicksal haben mein Herz berührt. Ich hab versucht, ihr eine Begleiterin und Freundin auf ihrem letzten Weg zu sein.
Ich bin unendlich traurig, aber auch unendlich dankbar für jeden einzelnen Moment, für jedes gesprochene Wort, für jede Geste, jedes Lachen.
Traurige Momente gab es wenige. Sie hat gesagt, als mir einmal die Tränen kamen: „Weine nicht! Bitte lach mit mir. Wenn ich nicht mehr da bin, ist genug Zeit zum weinen“.
Sie wollte noch viel erleben, auch wenn sie wusste, ihr bleibt nicht mehr viel Zeit.
Mit wahnsinniger Tapferkeit hat sie ihr Schicksal angenommen, kaum vorstellbar. Sie hat es ihrem Umfeld, vor allem uns Freunden, leicht gemacht Abschied zu nehmen.
Unvergessen ihr Lachen, ihre Lebensfreude, aber auch ihre Trotzigkeit: „Ich will noch nicht gehen.“ Bei kleinen Geschenken, die ich ihr machte, die mir nicht immer sinnig erschienen, sagte sie: „Es gibt kein Falsch.“
Meine ganze Bewunderung gilt ihr, aber auch ihren Eltern, ihren Geschwistern und Kasia, die ein wichtiger Fels in der Brandung waren und sind, alles mit ihr teilten und ihr noch vieles ermöglichten, einfach immer für sie da waren und jetzt für Kasia da sind.
Kasia ähnelt Wenke sehr in ihrer herzlichen Art, ihrem Aussehen. Wenke lebt in ihr weiter.
Liebe Wenke, danke für deine kostbare Zeit!
Kondolenz
Traueransprache 19. Januar 2018 von Stefanie Kiefer
24.09.2019 um 16:44 Uhr von Maria LorsonTraueransprache für Wenke Lorson am Freitag, 19. Januar 2018 um 15 Uhr
Friedhof Rehlingen
Zitat: Das größte Geheimnis ist das Leben, das tiefste Geheimnis ist die Ewigkeit, das schönste Geheimnis ist die Liebe – ein Geheimnis, dem selbst der Tod machtlos gegenüber steht.
Es hört sich so unwirklich an: „Trauerfeier von Wenke!“, „Abschied nehmen“, und „es war ihr Wunsch“
Doch es ist wahr. Wir sind heute alle hier, um Wenke Lorson die letzte Ehre zu erweisen.
Denn im Alter von erst 38 Jahren ging ihr Lebensweg zu Ende. Ein Lebensweg, der in den letzten 2einhalb Jahren sehr steinig und wahnsinnig anstrengend für Wenke gewesen ist. Doch sie ist ihn tapfer und kämpferisch gegangen. Natürlich hoffte sie immer, dass alles wieder gut werden wird. Dass sie wieder gesund werden kann. Vor allen Dingen für ihre Tochter.
Angefangen hat es schon viel früher als vor 2einhalb Jahren. Wenke war oft müde und krank. Doch keiner fand die Ursache dafür. Kein Arzt, kein Heilpraktiker, Niemand.
Als sie Anfang Juli 2015 hohes Fieber bekam und deswegen ins Krankenhaus ging, war den Ärzten sofort klar, dass es ich um etwas Ernstes handeln muss. Nach einigen Komplikationen wurde sie in die Uniklinik Homburg verlegt. Als sie das Gebäude dort von außen sah, erschrak sie. Es sah aus wie in Tschernobyl. Doch der äußere Schein täuschte. Sie fühlte sich dort jederzeit gut aufgehoben.
Dort bekamen Wenke und somit auch ihre Lieben, die Diagnose: Leukämie.
Ein ganz schöner Hammer! Doch es war überhaupt keine Zeit, sich mit der Situation länger auseinanderzusetzen, denn die Lage war ziemlich ernst und die Therapien mussten sofort beginnen.
Chemo-Therapien, die Wenke körperlich sehr, sehr mitnahmen. Doch damit wurde sie auf die unbedingt notwendige, bevorstehende Stammzellen-Transplantation vorbereitet. Ihre Schwester Anke stand zum Glück schnell als passende Spenderin fest.
Wieder ein heftiger Eingriff, von dem sich Wenke nur langsam erholte. Doch sie kämpfte und sie schaffte es ihr Ziel zu erreichen: 2015 Weihnachten und Sylvester zu Hause, im Kreise ihrer Familie, zu verbringen.
Die Familie gab ihr immer Kraft und Unterstützung. So viel sie brauchte. Wenke hatte das unbeschreibliche Glück, eine Familie zu haben, die immer für sie da gewesen ist. Wirklich immer!
Ihre Eltern Maria und Josef, ihre Schwester Anke, ihr Bruder Jan, ihre baldige Schwägerin Tina und natürlich ihre Tochter Kasia.
Als sich Wenke dann 2016, nach einem kleinen Rückschlag, ganz gut erholt hatte, trat „Heidi“ in ihr Leben. Heidi, das ist die schokoladenbraune Labradorhündin, die Wenke so viel Freude und Zuneigung gab. Durch sie hatte Wenke eine treue Begleiterin, die immer an ihrer Seite war und ihr bedingungslos Liebe, Hoffnung und Freude schenkte.
Bereits Ende 2016 gab es erste Anzeichen, dass die Leukämie sich wieder bemerkbar machten könnte.
Mit jeder weiteren Untersuchung wurde klarer, dass die Lage wieder äußert ernst werden kann.
So lebte Wenke in dieser Zeit mit ihren Lieben. Zusammen fuhren sie an die Weinstraße und genossen dort das ein oder andere Weinchen. Übernachteten im Schloss Saareck, erwanderten den Baumwipfelpfad und feierten Wenkes 38. Geburtstag, Anfang Mai 2017.
Eine Woche später begannen erneut die Vorbereitungen zur 2. Stammzellen-Transplantation in der Uniklink Homburg. Was gute 4 Monate Krankenhausaufenthalt in bedeutete. Wenigstens war das alte „Tschernobylgebäude“ einem neuen freundlichen Klinikbau gewichen.
Nach dieser Tortur, von der sich Wenke erstaunlich gut und schnell erholte, kam im vergangenen Herbst sogar die Nachricht, dass sie frei von Leukämie sei! Erleichterung, Freude, unbeschreibliche Glücksgefühle! Und auf jeden Fall ein Grund anzustoßen!
Bereits 4 Wochen später, am 01. Dezember letzten Jahres, wendete sich das Blatt komplett.
Jetzt lautete die Nachricht: Nur noch ein paar Wochen!
2017 war für Wenke und ihre Lieben ein sehr krasses Jahr. Es gab viele Tiefen und auch jede Menge Höhen. Eine wahnsinnig intensive Zeit in der alle ganz viel miteinander redeten, weinten und auch feierten. Denn das war immer schon ein fester Bestandteil der Familie. Gemeinsam feiern. Und das ließen sie sich nicht nehmen. Vor allen Dingen jetzt nicht. Wo jeder Tag so ungewiss war.
Gemeinsam fuhren sie, auf Wenkes Wunsch, ans Meer nach Holland. Ließen sich die gute Luft um die Nase wehen und sogen jeden Moment in sich auf. Natürlich fehlte auch das Heinecken nie.
Auch wollte Wenke unbedingt mit ihrer Tochter nach Paris. Gesagt – getan! Wenke und Kasia fuhren gemeinsam mit Anke, Jan und Tina nach Paris.
Und das vergangene Weihnachten war wunderschön. Im Kreise der Familie.
Wenke setzte sich immer neue, kleine Ziele. Von Event zu Event...
Holland, Paris, Weihnachten, Silvester, Ankes Geburtstag, … Eigentlich auch Kasias Geburtstag, ihr eigener und dann die Hochzeit ihres „kleinen Bruders“...
Am 30. Dezember kam Wenke dann auf die Palliativstation in Merzig. Dort konnte sie optimal betreut und versorgt werden. Silvester und Ankes Geburtstag wurden, natürlich gemeinsam, dort gefeiert!
Das ließ sich es nicht nehmen und gab sich alle Mühe dabei zu sein! - Ihre anderen Ziele konnte sie leider nicht mehr erreichen.
Wenke Lorson verstarb am Sonntag, den 07. Januar ganz ruhig und friedlich auf der Palliativstation in Merzig, im Beisein ihrer ganzen Familie.
Wenke und ihre Familie haben es geschafft, das Leben zu leben! Ihre positive Einstellung zu leben und zu teilen. All die Jahre hindurch, die sie gemeinsam hatten. Auch schon vor der Krankheit.
Wahrscheinlich können sie alle dieses Schicksal deswegen so tapfer und taff annehmen. Trotz der ganzen Trauer!
Portrait
Wenke war eine ganz außergewöhnliche junge Frau. Voller Energie und Lebensfreude.
Gerade heraus, absolut herzlich und ehrlich. Sie stand fest auf ihren Beinen und sie ging ihren, ganz eigenen, individuellen Weg.
Geboren wurde Wenke am 07. Mai 1979 in Saarbrücken. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Anke und ihrem jüngeren Bruder Jan, durfte sie eine geborgene, liebevolle und schöne Kindheit haben.
Die Familie fuhr gerne und oft zusammen in Urlaub. Als die Kinder noch klein waren, genauso wie in den letzten Jahren. Früher führte sie der Weg meist nach Kroatien. Mit dem Auto ohne Radio. So wurde die ganz Fahrt über aus der Mundorgel gesungen.
Ihr erstes Lebensjahr verbrachte sie in Differten, von dort zog die Familie nach Wallerfangen. Hier fühlte sich Wenke ziemlich wohl und als dann nach ein paar Jahren ein erneuter Umzug, diesmal nach Rehlingen, kam, war klein Wenke damit überhaupt nicht einverstanden.
Inzwischen war sie 8 Jahre alt und wusste schon ziemlich genau was sie will, oder eben auch nicht!
Doch mit der Zeit konnte sie den Eltern diesen Umzug verzeihen und fand in Rehlingen ihr neues Zu Hause.
Da sie schon vorher, zusammen mit ihrer Schwester, aktiv im LC Rehlingen war, konnte sie schnell neue Freundschaften und Verbindungen knüpfen.
Die Leichtathletik lag ihr einfach. Sie war ihr sozusagen, als Talent, mit in die Wiege gelegt worden.
Egal bei welchem Wettkampf, meistens siegte sie. Und das mit ganz viel Freude an diesem Sport.
Als Wenke 13 Jahre alt wurde, begann eine ganz spezielle Zeit. Für sie und auch für ihre Eltern.
Mit diesem Zeitpunkt hörte sie mit der Leichtathletik auf und begann mit einem ziemlich anspruchsvollen Sport: der Pubertät!
Sie lebte diese Jahre, bei ihr 6, unendlich lang scheinende Jahre, absolut intensiv aus.
Sie nahm alles mit, was nur ging, probierte alles aus, war ziemlich neugierig, leichtsinnig und unbelehrbar.
Besonders bekannt waren Wenke und ihre Schwester im „Franz“ in Merzig. Doch nicht nur die Beiden. Auch ihre Mutter. - Was kein Wunder war. So oft wie sie ihre Töchter von dort zwangsweise abführen musste....
In dieser Zeit war dann auch noch die Schule zu bewältigen. Oh Mann - und es gab doch wirklich wichtigere, interessantere und aufregendere Dinge als diese Schule...
Dann war ihr auf einmal klar, welchen Weg sie gehen möchte! Wenke begann ihre Ausbildung zur Gärtnerin bei der Baumschule Bohr. Dieser Beruf machte ihr wahnsinnigen Spaß und erfüllte sie.
Vor gut 5 Jahren wechselte sie zur Firma Leick, wo Wenke die Abteilung für Stauden leitete.
Bei den Kollegen und Kunden war sie, wegen ihrer offenen, herzlichen Art, beliebt und gemocht.
Auch nach Feierabend gärtnerte sie liebend gerne weiter. Sie kümmerte sich dann um den Garten ihrer Eltern und um die Bepflanzung des Hauses, wo sie ihre Wohnung hatte. Diese Wohnung war Wenke sehr wichtig. Sie sparte hart dafür und musste sich deswegen oft durchboxen.
2004 durfte Wenke stolze Mutter ihrer Tochter Kasia werden. Für ihre Tochter hätte Wenke alles getan. Auch wenn schon mal richtig die Fetzen flogen, denn dann prallten zwei starke Persönlichkeiten aufeinander. Da waren sich Mutter und Tochter eben sehr ähnlich. Doch Wenke stand immer zu ihrer Tochter und sie war sehr stolz auf sie.
Ganz viel Unterstützung, als alleinerziehende Mutter, bekam sie von ihren Eltern und von Oma Petra. Sie waren immer für die Beiden da.
In ihrer Freizeit wusste sich Wenke gut zu beschäftigen. Sie war sehr kreativ und sie malte ziemlich gerne und gut. Besonders Menschen in ihrem ganz eigenen Stil. Auch las sie eine Menge. Waren es früher die blutigen Krimis und Psycho-Dramen, vertiefte sie sich zuletzt eher in historische Romane.
Ebenso mochte sie alte Kinderbücher. Und sie liebte Disney – Filme.
Viele schöne Stunden hatte sie auch gemeinsam mit ihrer Tochter, ihrer Schwester und deren Sohn. Die Vier waren viel unterwegs, machten Urlaube, Ausflüge und sonstige schöne Dinge gemeinsam.
Zu ihrer Schwester hatte Wenke immer eine ganz besonders enge und vertraute Beziehung.
Ganz viel Zeit verbrachte Wenke, auch noch im Krankenhaus mit dem bauen von Lego.
Sie zauberte aus den kleinen Steinen wundervolle Häuser, Villen, Hotels und andere Bauten, die sie zu einer schönen Stadt zusammenfügte. Dieses Kunstwerk soll nun, auf ihren Wunsch hin, versteigert werden, damit der Erlös der Kinderkrebshilfe zu Gute kommen kann.
2011 entdeckte Wenke zusammen mit ihrem Bruder, ein neues Hobby für sich. Das Thaiboxen.
Sie trainierte viel und intensiv. Und sie konnte sehr hart, sich selbst und ihren Gegnern gegenüber, sein. Damit hatte sie dort den Spitznamen „Kampfsau“ weg. Beim Thaiboxen fand sie viele neue Freunde und sie war sehr traurig, dass es ihr in den letzten Jahren nicht mehr möglich war, diesen, ihren liebsten Sport, noch weiter zu betreiben. Stattdessen musste sie einen anderen, ziemlich harten Kampf bestreiten.
Eine ganz besondere Herzenssache, die Wenke außerordentlich wichtig war und sie mit Stolz erfüllte, war die junge Beziehung ihres „kleinen“ Bruders Jan mit ihrer Lieblings-Krankenschwester Tina.
Denn sie wollte die Beiden von Anfang an verkuppeln. So plante sie Jans Besuche immer dann, wenn Tina Dienst hatte und freute sich sehr, dass das Interesse der beiden füreinander wirklich wuchs und gedieh und ihr Vorhaben fruchtete. So sehr, dass Jan und Tina im Sommer heiraten werden! Das war eine wirklich gelungene Aktion, worauf Wenke sehr stolz war. Diese Hochzeit war ihr Traum und gemeinsam mit Tina suchte sie das Brautkleid aus. Damit hatte ihre Krankheit wenigstens diesen positiven Nebeneffekt, was ihr viel Kraft gab. Und die beiden Frauen verband zudem eine tiefe Freundschaft.
Wenke wird uns jetzt allen einfach sehr fehlen. Als Mutter, Tochter, Schwester, Enkelin, Freundin, Kollegin …..usw.
Und uns bleibt nur, zu lernen damit umzugehen. Sie ganz sicher in uns, in unseren Erinnerungen und Herzen zu tragen. Als die, die sie war. Absolut stark. Sie ging ihren eigenen Weg und ließ sich nicht fremd bestimmen. Sie verstellte sich nicht. Sie war, wie sie war. Vor alle Dingen kein „Weibchen“, wie sie es selbst sagte.
Wenke war immer gerade heraus, ehrlich. Egal mit welcher Meinung. Sie hatten diesen besonderen, trockenen Humor. Und sie war kreativ, herzlich, liebte verrückte Sprüche, ihre Pflanzen, ihren Hund und natürlich ihre Familie, über alles.
Zitat: Oder um es mit anderen Worten zu sagen:
„Da sind keine Spuren mehr von ihr im Sand und der Wind weht nicht mehr durch ihr Haar.
Nun ist sie der Wind in unseren Haaren und ihre Spuren sind in unseren Herzen“